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Künstliche Intelligenz im Recruiting

Von Chatbots bis zum automatisierten Bewerbungsprozess – Wie künstliche Intelligenz im Recruiting hilft und wo sie den höchsten Mehrwert bringt: Ein Überblick.

 

 

In Zeiten akuten Fachkräftemangels, komplexen Bewerbungsverfahren und einer individuellen Candidate Journey ist künstliche Intelligenz für Unternehmen erfolgsentscheidend. Dabei umfasst sie vor allem Software-Systeme, die Aufgaben im Bereich Recruiting und HR automatisiert übernehmen. Auf Grundlage von Daten, entwickeln KI-Programm Algorithmen, die eigenständig Entscheidungen treffen. Um die Daten in das System einzugeben, ist KI auf den Menschen angewiesen. Hier gilt: Umso mehr Daten dem System zur Verfügung stehen, umso besser kann die KI daraus Erkenntnisse ziehen, den Algorithmus anpassen und Aufgaben noch besser umsetzen.

Welche Recruiting-Tools gibt es?

Je nach Bedarf, Unternehmensgröße und Automatisierungsgrad gibt es unterschiedliche Recruiting-Tools, die mittels künstlicher Intelligenz, Aufgaben im Recruiting und dem Personalwesen übernehmen.  Vor allem folgende KI-Tools haben sich in den letzten Jahren etabliert.

  • Chat-Bots: Die Systeme, kurz Bots genannt, ermöglichen einen text- oder sprachbasierten Dialog. Chat-Bots nutzen Unternehmen, um Fragen der Bewerbenden in Echtzeit zu beantworten. Chat GPT ist seit einigen Monaten das Thema, wenn es um selbstlernende KI-Chat-Bots geht.
  • Sourcing Multitools: Ein Sourcing Tool hilft beim Aufbau und der Pflege des Bewerber-Pools. Es gibt Auskunft darüber, welche Personen, bzw. welche Qualifikationen, für eine zu besetzende Stelle gefragt sind. Noch vor der eigentlichen Ausschreibung, können Recruiter:innen damit auf einen Pool mit passenden Bewerbern zurückgreifen.
  • Active Sourcing: Die aktive Kandidatenansprache – Active Sourcing ist, besonders auf Business-Netzwerken, wie LinkedIn und Xing eine gängige Praxis, um geeignete Kandidaten direkt anzusprechen. Künstliche Intelligenz hilft mit Algorithmen, die Recruiter:innen passende Profile vorschlagen und automatisierte Nachrichten an Bewerbende versenden.
  • Sprach- und Bewegtbild Software: Beim Robot Recruiting gibt es auch Programme, die Vorstellungsgespräche selbstständig mit den Bewerbenden durchführen. Das System stellt Fragen, die zur jeweiligen Stelle passen. Das gesamte Gespräch wird aufgenommen und anschließend ausgewertet. Aus den Ergebnissen erstellt die Software ein Persönlichkeitsprofil.

Wie setze ich KI im Recruiting Prozess ein? Was ist wichtig?

Die KI-Technologie ist nicht allen Bewerbenden bekannt. Wie die Programme funktionieren, ist komplex und besonders für Außenstehende nicht leicht nachvollziehbar.Unternehmen, die in ihrem Bewerbungsprozess mit KI arbeiten, sollten dies transparent kommunizieren und zeigen,  an welcher Stelle des Bewerbungsprozesses künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. Zusammengefasst: Erklären Sie verständlich, welche KI wo zum Einsatz kommt und was das für Bewerbende bedeutet. Das ist auch deshalb besonders wichtig, da die Bewerber der Nutzung ihrer persönlichen Daten zustimmen müssen. Menschliche Ansprechpersonen, sollten trotz KI, den gesamten Bewerbungsprozess über für Kandidat:innen erreichbar sein.  Die Offenlegung des Bewerbungsprozesses und die Möglichkeit des Bewerbers Rückfragen zu stellen, schaffen Transparenz: Die Grundlage dafür, dass Ihnen Kanidat:innen vertrauen.  

Datenschutz und Arbeitsrecht bei KI im Recruiting

Geht es um Künstliche Intelligenz im Recruiting, kommt man in Deutschland nicht am Thema Datenschutz vorbei.

Hier gilt: Das KI-Tool muss den jeweils gültigen Normen entsprechen. Insbesondere dem Anforderungsbezug der DIN 33430. Diese deutsche Norm beschreibt Anforderungen an die Personalauswahl und den Auswahlprozess.

Die rechtlichen Vorschriften der persönlichen Daten von Mitarbeitern und Bewerbungs-Kandidaten reichen bei einem KI-basierten -Bewerbungsprozess, über die üblicherweise geltenden Datenschutzbestimmungen, hinaus. Der Bewerber muss über die Erhebung von personenbezogenen Daten in Kenntnis gesetzt werden (§ 13 DSGVO). Unbedingt nötig: eine freiwillige Einwilligung der Daten und der Trainingsdaten für die KI-Anwendung des Bewerbers. Die Freiwilligkeit ist, im Falle eines Bewerbungsprozesses, nicht unbedingt gegeben. Stimmt der Bewerber der Datenverarbeitung nicht zu, kann er den Bewerbungsprozess nicht fortführen und erleidet somit einen Nachteil, welcher doch eigentlich vermieden werden soll. Zudem wurde das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), mit Zulässigkeitsvoraussetzungen bezüglich des Profilings, erweitert. Diese Verordnung schützt den Bewerbende davor, von einer Entscheidung betroffen zu sein, die einem automatisierten Datenverarbeitungsprozess zugrunde liegt, ohne dass zusätzlich ein Mensch an der Entscheidung beteiligt war. Zusätzlich hat der Bewerbende das Recht auf Auskunft, welche personenbezogenen Daten erhoben und verarbeitet wurden.

PRO: Welche Vorteile hat KI im Recruiting?

Gerade im Recruiting revolutionieren KI-Technologien die Personalsuche und gestalten die Suche nach geeigneten Fachkräften effizient. Dabei bietet KI einige Vorteile:

  • Effizienz: Das System erfasst die Daten vieler Bewerbungsunterlagen auf einmal und wertet sie aus. Je nachdem welche Stelle vakant ist, schlagenKI-basierte Tools geeignete Kandidat:innen vor.
  • Kostenersparnis: Der Bewerbungsprozess mit KI spart Arbeit, Zeit und verringert damit Personalkosten.
  • Objektivität: Die systemische Suche vermindert Diskriminierung und Benachteiligung . Das erhöht die Chancengleichheit im Bewerbungsprozess und sorgt damit für mehr Fairness.
  • Multi-Posting: Eine hohe Zeitersparnis bringen Tools, die Stellenanzeigen ausspielen und erneuern – vollautomatisiert auf allen Plattformen.
  • Chat-Bots: Vor dem Bewerbungsprozess ermöglichen Chat-Bots, Bewerbenden rund um die Uhr, Fragen zu stellen.
  • CV-Parsing: Entsprechende Tools ermöglichen das automatische Auslesen von Lebenslauf-Daten. Damit hilft es Recruiter:innen schneller geeignete Kandidat:innen auszuwählen.

Qualitätsverbesserung: Die Qualität für die passende Stellenbesetzung wird verbessert. Algorithmen auf Basis künstlicher Intelligenz durchsuchen die Datenbank nach Kandidat:innen und schlagen diese vor.

  • Rangliste: Anhand der Stellen-Anforderungen können Rankings, anhand der Qualifikationen der Bewerber, erstellt werden. Diese helfen unter Anderem dabei, die richtigen Fragen im Vorstellungsgespräch zu stellen.
  • Persönlichkeitsprofil: Werden Bewerbungsgespräche auf Video aufgezeichnet, kann künstlihe Intelligenz automatisch ein Persönlichkeitsprofil der Kandidat:innen erstellen. Tonalität, Körpersprache, Mimik und Gestik während des Gesprächs fließen dabei in die Bewertung mit ein.
  • Strategie-Kontrolle: Eine Langzeit-Datenerfassung gibt Rückschlüsse zur Verbesserung künftiger Bewerbungs-Verfahren und hilft eine erfolgreiche Recruiting-Strategie zu halten oder anzupassen.

KONTRA: Welche Nachteile oder Risiken hat KI im Recruiting?

Es gibt auch kritische Stimmen gegenüber KI im Recruiting. Folgende Risiken werden bemängelt:

  • Benachteiligung: KI-Systeme leben von Daten. Daten, die bereits tendenzielle Diskriminierungen enthalten, werden übernommen und könnten damit einzelne Personen oder Personengruppen benachteiligen.(Proxy Discrimination). Das kann dann der Fall sein, wenn sich beispielsweise nur Männer auf eine Stellenanzeige bewerben. Das Programm erkennt das und könnte Frauen im Bewerbungsprozess ungewollt aussortieren.
  • Unpersönlich: KI-Prozesse reduzieren menschliche Interaktion. Den fehlenden persönlichen Kontakt, könnten manche Bewerbende als negativ auffassen.
  • Hackerangriffe: KI-Systeme lassen sich, wie alle computer-basierten Systeme, hacken oder manipulieren. Das würde zu verfälschten Ergebnissen führen.
  • Unmoralische Entscheidungen: KI-Systeme sind nicht in der Lage ethische und moralische Entscheidungen zu treffen. Deshalb müssen sie von Menschen überwacht und bei Auffälligkeiten umprogrammiert werden.
  • Skepsis der Bewerbenden: KI-basierte Bewerbungsprozesse sind noch recht unbekannt. Die Akzeptanz, bzw. das Verständnis für die neue Technologie fehlt auf Bewerberseite. Das kann zu einer kritischen Einstellung gegenüber dem Unternehmen mit KI-Bewerbungsprozess führen oder die potenziellen Fachkräfte, bewerben sich erst gar nicht.
  • Recruiting neu gedacht: KI-Prozesse nehmen Recruiter:innen zunehmend die Arbeit ab. Das bedeutet nicht zwingend einen Stellenabbau. Vielmehr verschieben sich die Aufgaben – weg vom klassischen Recruiting, hin zur datengetriebenen Ansprache von Fachkräften in Echtzeit. Die Recruiter:innen der Zukunft verstehen künstliche Intelligenz und werden nicht nur zu Menschen- sondern auch zu Datenexperten, die neue Technologien gewinnbringend einsetzen.

KI-Tools für HR, die Sie kennen sollten

CV-Parsing, Job-Parsing, semantische Kandidaten-Suche:

KI-Meeting-Assistent / Vorstellungsgespräche: Transkription, Aufzeichnung, Zusammenfassungen

Textoptimierung

Chatbots

KI-Texterkennung

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