7 Recruiting-Trends, mit denen Sie 2025 die besten Talente gewinnen
Die Arbeitswelt verändert sich rasant – und auch das Recruiting muss Schritt halten. 2025 stehen neue Technologien und Ansätze im Fokus, um potenzielle Bewerbende gezielt anzusprechen und langfristig zu binden. Diese sieben wichtigen Recruiting-Trends helfen Ihnen dabei, im Wettbewerb um die besten Talente zukunftsfähig zu bleiben.
Das Recruiting von morgen beginnt heute: 2025 bringt neue Herausforderungen, aber auch spannende Chancen für Unternehmen, die die besten Talente gewinnen wollen. Digitale Innovationen, veränderte Erwartungen der Bewerbenden und neue Arbeitsmodelle prägen die Strategien der Zukunft. Hier entdecken Sie sieben Trends, mit denen Sie sich den entscheidenden Vorsprung im Recruiting sichern können.
Recruiting-Trend 1: Künstliche Intelligenz neu gedacht
Künstliche Intelligenz (KI) spielt schon jetzt im Recruiting eine wichtige Rolle. Unternehmen nutzen bereits KI-gestützte Tools wie Chatbots, automatisierte Screening-Systeme und Algorithmen für das Candidate Matching, um passende Talente schneller zu finden und den Bewerbungsprozess für Kandidat:innen attraktiver zu gestalten – etwa mithilfe personalisierter Kommunikation. Unsere Prognose: 2025 werden Recruiting-Prozesse mithilfe von KI noch effizienter. Dabei werden Predictive Analytics, Natural Language Processing (NLP) und Applicant Tracking Systems (ATS) eine große Rolle spielen.
Unter Predictive Analytics versteht man den Einsatz von Datenanalyse- und Machine-Learning-Methoden, um zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Im Recruiting lassen sich mithilfe von Predictive Analytics aus großen Datenmengen Muster und Zusammenhänge erkennen. Dies erleichtert es Recruiter:innen, einzuschätzen, welche Bewerbenden am besten zur Unternehmenskultur passen oder wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Person langfristig im Unternehmen bleibt.
NLP wiederum ermöglicht es, Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Im Recruiting wird diese Technologie auch 2025 genutzt werden, um Bewerbungsunterlagen und Anschreiben zu analysieren und repetitive Aufgaben wie das Beantworten von Bewerbungsfragen zu automatisieren. Auch mithilfe moderner ATS, die Lebensläufe und Anschreiben analysieren und Soft Skills mithilfe komplexer Algorithmen bewerten, wird sich die Effizienz im Recruiting weiter steigern lassen.
Doch KI-Systeme sind nur so neutral wie die Daten, mit denen sie trainiert wurden – das gilt besonders für Predictive Analytics und NLP, die auf umfangreichen Datensätzen basieren. Enthalten diese Datensätze Sterotype, kann die KI diese unbewusst verstärken. Das bestätigt auch eine Studie der UNESCO.
Ob KI auch in Zukunft im Recruiting eingesetzt wird, hängt maßgeblich davon ab, wie gut es gelingen wird, Bias in Bewerbungsprozessen zu erkennen und zu reduzieren. Tools, die Verzerrungen in Datensätzen aufdecken, sowie transparente, überprüfbare Algorithmen werden hierbei eine immer wichtigere Rolle spielen. Nur wenn Unternehmen sicherstellen, dass KI-Systeme fair und inklusiv arbeiten, können sie langfristig das Vertrauen von Bewerbenden und Recruiter:innen gewinnen.
Recruiting-Trend 2: Effizienz durch Automatisierung
Automatisierung ist seit Jahren ein wichtiger Hebel, um Recruiting-Prozesse effizienter zu gestalten und administrative Aufgaben auszulagern – und zwar ganz ohne den Einsatz von KI. Automatisierungs-Tools sind oft schnell implementierbar und bieten die Grundlage für schlankere und agilere Recruiting-Prozesse.
Wir prognostizieren: 2025 wird ihr Potenzial noch stärker genutzt, um
- Zeit zu sparen,
- reibungslose Abläufe zu garantieren und
- die Candidate Experience positiv zu beeinflussen.
Eine wichtige Rolle dabei spielen Workflow-Systeme, mit deren Hilfe sich einfache, wiederkehrende Aufgaben wie Terminvereinbarungen oder das Weiterleiten von Bewerbungen automatisieren lassen. Ein weiteres Beispiel: die automatisierte Kommunikation mit Kandidat:innen. Von Bestätigungsnachrichten bis hin zu Status-Updates im Bewerbungsprozess können Tools diese Aufgaben übernehmen.
Kommunizieren Unternehmen transparent mit Bewerbenden, kann sich dies positiv auf die Wahrnehmung des Unternehmens auswirken. Schließlich möchten Bewerbende wissen, in welchem Stadium ihres Bewerbungsprozesses sie sich befinden. Tools, die automatisiert Rückmeldungen geben und den Status ihrer Bewerbung anzeigen, stärken das Vertrauen und reduzieren Unsicherheiten.
Recruiting-Trend 3: Echtzeitanalysen für bessere Entscheidungen
Echtzeitanalysen ermöglichen es Unternehmen, Recruiting-Daten laufend zu überwachen. So können sie mithilfe von Tools auswerten, welche Kanäle die meisten qualifizierten Bewerbungen liefern oder wie effektiv Stellenanzeigen performen.
Wir sagen voraus: 2025 werden noch fortschrittlichere Echtzeitanalyse-Tools es Unternehmen erlauben, Daten nicht nur auszuwerten, sondern diese auch vorhersagend zu nutzen, zum Beispiel um Prozesse effizienter zu gestalten und die Candidate Experience zu verbessern. So können Echtzeit-Insights, die zeigen, an welcher Stelle Bewerbende den Prozess abbrechen, sofortige Anpassungen ermöglichen, etwa mithilfe vereinfachter Formulare oder gezielter Erinnerungen. Auch die Performance von Interviews oder Tests lässt sich bewerten, um den Bewerbungsprozess kontinuierlich und schnell zu verbessern.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Unternehmen stellt fest, dass die meisten Bewerbenden ihre Unterlagen über ein bestimmtes Jobportal einreichen, dort aber eine geringe Abschlussrate erzielen. Durch Echtzeitanalysen kann die Stellenanzeige direkt angepasst werden – etwa mit einem klareren Call-to-Action oder zusätzlichen Informationen – was die Qualität der Bewerbungen steigert.
Unternehmen, die 2025 Echtzeitanalysen konsequent nutzen, können flexibler reagieren, ihr Recruiting gezielt optimieren und sich so einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um Talente sichern.
Recruiting-Trend 4: Skills-Based Hiring im Fokus
Der klassische Blick auf formale Qualifikationen und Zeugnisse verliert im Recruiting zunehmend an Bedeutung. Stattdessen rücken praktische Kompetenzen und individuelle Fähigkeiten – die sogenannten Skills – immer mehr in den Vordergrund. Bereits heute setzen viele Unternehmen auf einen kompetenzbasierten Ansatz, um das Potenzial von Bewerbenden besser zu bewerten und Positionen passgenau zu besetzen.
2025 wird Skills-Based Hiring noch bedeutender werden, zum Beispiel durch den gezielten Einsatz von Skill-Mapping-Tools. Diese erlauben es Recruiter:innen, Kompetenzen von Bewerbenden genau zu erfassen und sie mit den Anforderungen der offenen Stellen abzugleichen. Dieser Ansatz ermöglicht es, auch Talente zu identifizieren, die nicht unbedingt den klassischen Werdegang oder die „perfekte“ Ausbildung vorweisen, aber dennoch genau die richtigen Fähigkeiten für den Job mitbringen. Liegt der Fokus beim Recruiting mehr auf praktischen Fähigkeiten statt auf Lebensläufen, lassen sich auch bisher unerschlossene Talentpools erschließen, etwa Quereinsteiger:innen oder Menschen mit nicht-traditionellen Bildungswegen. Skills-Based Hiring kann also die Vielfalt in Teams fördern.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen sucht nach einer Marketingexpert:in für die Einführung eines neuen Produkts. Statt nur Bewerbende mit einem Abschluss im Bereich Marketing zu berücksichtigen, bewertet es die Fähigkeiten in Bereichen wie Kampagnenmanagement, Content-Erstellung und Datenanalyse. Mithilfe datenbasierter Tools wird eine Kandidatin identifiziert, die diese Skills durch freiberufliche Projekte erworben hat – und letztlich perfekt zur Position passt.
2025 wird der Fokus auf Kompetenzen neue Möglichkeiten eröffnen, Talente passgenau einzusetzen und die Chancen auf nachhaltigen Erfolg zu erhöhen.
Recruiting-Trend 5: Personalisierte Candidate Experience
Die Candidate Experience (CX) wird immer mehr zum Schlüsselfaktor im Recruiting. Bewerbende erwarten transparente, reibungslose und individuell auf sie zugeschnittene Bewerbungsprozesse. Unternehmen, die diese Erwartungen erfüllen, können sich nicht nur als attraktive Arbeitgeber positionieren, sondern auch ihre Abschlussquoten steigern. Schon jetzt setzen viele Unternehmen auf personalisierte Kommunikation – etwa durch individuelle Status-Updates oder maßgeschneidertes Feedback während des Bewerbungsprozesses.
Ein Beispiel: Ein Bewerber, der im Anschreiben sein Interesse an nachhaltigen Projekten erwähnt, könnte durch personalisierte Nachrichten gezielt und individuell über die entsprechenden Initiativen im Unternehmen informiert werden. Diese individuelle Ansprache vermittelt Wertschätzung und verstärkt das positive Erlebnis.
Unsere Prognose: 2025 wird sich dieser Trend weiter verstärken, unterstützt durch KI und Big Data. Diese Technologien ermöglichen es, Bewerbende effizienter zu erreichen und gezielter anzusprechen, indem sie deren Präferenzen und Verhaltensmuster analysieren und zum Beispiel persönliche Interessen oder Karriereziele in der Kommunikation aufgreifen.
Unternehmen, die 2025 in eine optimierte Candidate Experience investieren, profitieren doppelt: Sie stärken ihr Image als Arbeitgeber und binden Talente langfristig an sich. Eine gezielte, individuelle Ansprache kombiniert mit technologischer Unterstützung wird im kommenden Jahr im Wettbewerb um die besten Talente entscheidend sein.
Recruiting-Trend 6: Videos als Gamechanger im Auswahlprozess
Ob in Form kurzer Clips, die Einblicke in die Unternehmenskultur bieten, oder durch personalisierte Video-Botschaften: Videos spielen im Recruiting schon heute eine immer wichtigere Rolle. Sie schaffen eine direkte, emotionale Verbindung, die mit klassischen Textanzeigen schwer zu erreichen ist. Besonders im Active Sourcing nutzen sie Unternehmen, um sich authentisch zu präsentieren und Bewerbende gezielt anzusprechen. So nutzen Unternehmen schon jetzt personalisierte Video-Nachrichten, um potenzielle Kandidat:innen einzuladen, ihre Neugier zu wecken und gleichzeitig die Werte des Unternehmens lebendig zu vermitteln.
Unsere Prognose: 2025 wird sich Video-Recruiting als fester Bestandteil des Auswahlprozesses etablieren. Vor allem Video-Interviews werden die Vorauswahl effizienter gestalten, indem sie persönliche Gespräche ersetzen, ohne dabei die menschliche Komponente zu verlieren. Tools ermöglichen es, Gespräche aufzuzeichnen, sodass mehrere Entscheidungsträger:innen sie unabhängig voneinander bewerten können.
Ein Beispiel: Eine erste Bewerber:innenauswahl erfolgt mithilfe eines kurzen Clips. In diesem beantworten Bewerbende vordefinierte Fragen. Recruiter:innen werten anschließend die Antworten und andere relevante Aspekte wie die Selbstpräsentation aus. Eine Methode, die nicht nur Zeit spart, sondern auch Bewerbenden die Flexibilität gibt, Interviews zu einem Zeitpunkt und an einem Ort ihrer Wahl aufzunehmen.
Kurz gesagt: Unternehmen, die 2025 Videos in ihre Recruiting-Strategien einbinden, sprechen Talente gezielter an, wählen Bewerbende schneller aus und vermitteln ihre Arbeitgebermarke authentisch.
Recruiting-Trend 7: Fraud Detection für mehr Sicherheit
Im digitalen Zeitalter wird es für Unternehmen immer wichtiger, die Authentizität von Bewerbungen sicherzustellen. Gefälschte Lebensläufe, manipulierte Zertifikate oder unehrliche Angaben zu Qualifikationen können nicht nur den Auswahlprozess beeinträchtigen, sondern auch langfristig hohe Kosten verursachen. Hier setzt Fraud Detection, auf Deutsch „Betrugserkennung“, an.
Schon heute nutzen Unternehmen spezialisierte Tools, um
- Identitäten zu überprüfen,
- widersprüchliche Angaben im Lebenslauf zu erkennen oder
- unplausible Zeiträume automatisch zu markieren.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen erhält eine Bewerbung mit einem scheinbar ausgezeichneten Hochschulabschluss. Ein Fraud-Detection-Tool überprüft die angegebenen Daten und erkennt, dass die Universität überhaupt nicht existiert. Dank dieser Technologie können Recruiter:innen schnell auf den Betrugsversuch reagieren und sich auf qualifizierte Talente konzentrieren.
Wir prognostizieren, dass Betrugserkennungs-Software 2025 noch bedeutender wird, da ihr Einsatz den Aufwand für manuelle Überprüfungen reduziert und das Vertrauen der Kandidat:innen in den Auswahlprozess stärkt – eine Tatsache, die sich wiederum positiv auf die Wahrnehmung des Unternehmens auswirkt.
KI, Personalisierung und mehr: 2025 erfolgreich neue Talente gewinnen
2025 wird das Recruiting durch Innovationen und neue Ansätze revolutioniert. Die sieben wichtigsten Trends, die Sie kennen sollten, sind:
- Künstliche Intelligenz: Predictive Analytics und NLP gestalten Prozesse effektiver.
- Automatisierung: Schnellere Abläufe und transparente Kommunikation stärken Vertrauen und sparen Zeit.
- Echtzeitanalysen: Gezielte Optimierungen verbessern Bewerbungsprozesse in Echtzeit.
- Skills-Based Hiring: Kompetenzen statt formaler Qualifikationen fördern Vielfalt und ermöglichen es, neue Talentpools zu erschließen.
- Personalisierte Candidate Experience: Individuelle Ansprache und KI-gestützte Kommunikation überzeugen Bewerbende.
- Video-Recruiting: Videos schaffen emotionale Verbindungen und sorgen für eine effizientere Vorauswahl.
- Fraud Detection: Moderne Betrugserkennungs-Tools schaffen Sicherheit und Vertrauen.
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Quellen
- Black, J., & Esch, P. (2020). AI-enabled recruiting: What is it and how should a manager use it?. Business Horizons, 63, 215-226. https://doi.org/10.1016/j.bushor.2019.12.001.
- Nyathani, R. (2022). AI-Powered Recruitment The Future of HR Digital Transformation. Journal of Artificial Intelligence & Cloud Computing. https://doi.org/10.47363/jaicc/2022(1)133.
- Tsiskaridze, R., Reinhold, K., & Jarvis, M. (2023). Innovating HRM Recruitment: A Comprehensive Review Of AI Deployment. Marketing and Management of Innovations. https://doi.org/10.21272/mmi.2023.4-18.
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